Die ersten Isonzoschlachten 1915 und 1916
Gemäß den operativen Absichten des italienischen Generalstabes begann am 23. Juni 1915 im Raum Görz der Großangriff. Trotz der heftigen Angriffe und der starken Artillerieunterstützung der Italiener, gelang es der K.u.k. 5. Armee (GdI v. Boroevic) standzuhalten. Die zweite Offensive vom 17. Juli musste Mitte August ebenfalls ergebnislos abgebrochen werden. Die 3. und 4. Isonzoschlachten (Oktober bis Dezember) brachten den Italienern zwar geringfügige Geländegewinne, die aber in keinem Verhältnis zu den hohen Verlusten beider Seiten standen (zusammen fast 120.000 Italiener und 70.000 Österreicher). Erst die 6. Isonzoschlacht (4.-16. August 1916) brachte den Italienern mit der Eroberung der Stadt Görz einen beträchtlichen (Prestige-) Gewinn. Am 8. August besetzten sie den südlich gelegenen Monte San Michele und die Hochfläche von Doberdo. Die Verteidiger verloren dabei über 40.000, die Angreifer über 50.000 Mann . In den folgenden drei Schlachten bis November 1916 konnten sich die Italiener günstige Positionen für weitere Angriffe gegen Triest sowie einen Frontvorsprung gegen Kostanjevica erkämpfen.
Das Halten der Isonzofront war eine Grundbedingung für das Halten der Hochgebirgsfront und umgekehrt. Zwischen beiden großen Fronten bestand ein enger, funktioneller Zusammenhang und deshalb kann keine von ihnen isoliert betrachtet werden.