Die XII. Isonzoschlacht - Das `Wunder von Karfreit´ und die Piaveschlacht
Bis Ende August 1917 hatte das italienische Comando Supremo in nunmehr 11 Offensiven versucht die Front am Isonzo zu durchbrechen. Gelungen ist jedoch nur ein Geländegewinn von etwa zwölf Kilometern, der mit insgesamt 300.000 Toten und 700.000 Verwundeten erkauft wurde. In dieser Situation versuchte nun die K.u.k. Armee einem weiteren Angriff zuvorzukommen und die `Karsthölle am Isonzo´ zu verlassen. Von den Tal-Becken bei Flitsch und Tolmein sollte in zwei kräftig vorgetragenen Talstößen möglichst bis zum Tagliamento vorgedrungen werden.
Nach nur sechs Tagen hatten sie diesen erreicht und weitere zehn Tage später am 10. November standen die österreichisch-ungarischen Truppen an dem Piave, ein Vormarsch von etwa 150 km. Hier lief sich der Angriff fest, da die italienischen Soldaten von frischen, alliierten Entsatztruppen (6 französische und 6 britische Divisionen) verstärkt wurden . Mit ein Grund für diesen erfolgreichen, österreichischen Vorstoß war der großflächige Einsatz von neuen Gaskampfstoffen . Die Italiener besaßen kaum Gasmasken und in den engen Tälern hatten die Gasgranaten eine besonders verheerende Wirkung. Der Vorstoß hatte die Verbündeten zwar 70.000 Mann an Verlusten gekostet, aber gleichzeitig die Front im Südwesten um 240 km verkürzt. Wie sich zeigen sollte kam diese Frontverkürzung aber auch den Italienern zugute, die nun de facto pro Fronabschnitt wesentlich mehr Soldaten und Kriegsmaterial als je zuvor konzentrierten.