La Grande Guerre en Meuse
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Die Galerie startet mit dem Beeindruckenden amerikanischen Soldatenfriedhof von Romagne (Romagne sous Montfaucon), circa 30 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Verdun. Es ist der größte US Heldenfriedhof in Europa. Auf 52 Hektra befinden sich 14.246 Gräber. Damit ist der Friedhof auch größer als derjenige am Omaha Beach in der Normandy, auf dem fast 10.000 Tote GI´s des Zweiten Weltkriegs ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Auf der Fahrt Richtung Süden passiert man Varennes en Argonne. Neben dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen des US-Bundesstaates Pennsylvania ist hier die berühmte Brücke von Varennes zu sehen. Heute eine unscheinbare Neukonstruktion aus den 1960ern. Die Flucht des französischen Königs Ludwig XVI. mit seiner Familie nach Varennes wurde ein bekannte Episode aus der zeit der Französischen Revolution.
Die Flucht vor den Revolutionären hatte als ursprüngliches Ziel Metz, endete aber vorzeitig an der Brücke des kleinen und selbst heute noch unscheinbaren Ortes Varennes. Das Konterfei des Königs war mithilfe einer Münze abgeglichen worden; die königliche Familie wurde darufhin von Nationalgardisten nach Paris zurückgebracht und die Geschichte nahm ihren bekannten Verlauf.
Einer der schauerlichsten Plätze auf den ehemaligen Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs ist Vauqois. Le village disparu - das verschwundene Dorf erhob sich einst auf einem kleinen Höhenzug und wurde zum erbittertsten Kampfgebiet. Heute steht der Besucher ungläubig vor riesigen Kratern und umgewühlter Erde. Allerorten finden sich verschüttete Tunneleingänge. Die Front zog sich damals entlang der Hauptstraße mitten durch den beschaulichen Ort. Die Kampfhandlungen selbst fanden erstaunlich wenig Niederschlag in der einschlägigen Literatur. Umso interessanter wäre eine Beschäftigung damit, da die Kämpfe bereits im Herbst 1914 stattfanden und die unausweichlichen Kampftaktiken der darauf folgenden Jahre aufscheinen ließen: Der Mensch schmiegte sich nicht nur an die Erde sondern wurde eins mit ihr. Ein immer tieferes Eingraben war die Folge. Interessant auch die Parallelen zum Gebirgskrieg in den Alpen, wo ebenfalls riesige Minen im inneren der Berge gezündet wurden. Vauquois wurde vollständig zerstört und alles was blieb war ein Labyrinth unter der Erde.
Die heftig umkämpften Höhen 304 und Toter Mann (Mort Homme - benannt nach einem im Mittelater dort tot aufgefundenen Mann) waren in der Abendstimmung geradezu bedrückend. Vor allem, wenn man sich vergegenwärtigt, auf welchem Boden man steht.
Schließlich Verdun, die alte Bischofsstadt. Epizentrum der Kämpfe an der Westfront im Jahr 1916. Der Krieg erstarrte an allen Fronten und auf der Suche nach einem Befreiungsschlag fiel die Wahl des Deutschen Generalstabs auf die Festungsregion Verdun. Im Morgengrauen des 21. Februar 1916 begann das Trommelfeuer und eröffnete eine der blutigsten und bekanntesten Schlachten des Jahrhunderts. Fast 10 Monate später findet sie ihr sinnloses Ende. Noch heute finden sich auf Schritt und Tritt die Überreste des Krieges. Die meisten Baudenkmäler sind rund um das Areal des Beinhauses von Douaumont zu besichtigen. Zerstörte und verschwundene Dörfer, plötzlich aus der Erde aufragende Panzerkasematten und Geschützstellungen, Verschüttete Schützengräben und Trichter und immer wieder Löcher, die in unterirdische Gänge und Höhlen führen. Von einer Begehung ausserhalb der markierten Wege wird dringend abgeraten. Seien Sie sich bewußt, dass hier leicht die Totenruhe gestört wird, wenn Sie von den Wegen abkommen und überall in der Erde finden sich noch Munitionsaltlasten die nichts von ihrer Gefährlichkeit verloren haben.